Grundsätzlicher Aufbau einer Unterschenkelprothese:

  1. Schaft, der Teil in dem der verbliebene Teil des Unterschenkels steckt und alle Kräfte übernehmen muss.
  2. Pyramidengelenk zum Einstellen der best möglichen Geometrie.
  3. Rohr
  4. Prothesenfuß, dieser sollte nach Möglichkeit alle Funktionen des Fußes und des Sprunggelenkes übernehmen.

Folgende Prothesenfüße wurden ganganalytisch untersucht.
Die gestrichelte Linie ist jeweils die Prothese, die andere natürlich das gesunde Bein.

Prothesenfuß Belastungsdiagramm
Vertikalkraft
Bemerkung
 
Dynamik
Datum: 22-07-2002

Anfang der Erstversorgung, weder beim Auftritt noch beim Abdruck wurde auch nur annähernd Körpergewicht ereicht, auch war das ganze noch sehr unsymmetrisch.


Dynamik
Datum: 20-08-2002

Kurz vor der Entlassung bei der Erstversorgung. Beim Auftritt wird schon Körpergewicht ereicht, jedoch nicht beim Abdruck, was eine höhere Belastung des anderen Beines beim Auftritt nach sich zieht.
Auch die Symmetrie ist noch, na sagen wir, mangelhaft.

 
Dynamik
Datum: 28-07-2003

Ein Jahr fleißiges Gehen, Üben und weitgehendes Ignorieren der Behinderung ergibt einen schon passablen Auftritt und Symmetrie.
Viel mehr ist meiner Meinung nach mit diesem Fuß nicht wirklich möglich.


Multiflex
Datum: 29-07-2003

Der erste Fuß mit einer Speicherfeder, d.h. er gibt die, bei Zehenbelastung, in ihm gespeicherte Energie beim Abdruck wieder zurück. Aber auch mit diesem schaffe ich beim Abdruck nicht ganz Körpergewicht.


TrueStep
Datum: 30-07-2003

Der TrueStep ist die Offenbarung, man merkt richtig wie dieser Fuß am Ende des Schrittes noch mal richtig anschiebt. Beweglich in allen Richtungen, der längsgeteilte Vorfuß erleichtert das Gehen in unebenem Geländer sehr erheblich. Auch die Flexibilität im Bereich des oberen "Sprunggelenkes" ist sehr angenehm, damit kann man, trotz stark eingestelltem Spitzfuß, noch immer bequem auf einem Bein stehen, ohne das es einem nach hinten drückt, was beim längeren Stehen doch erheblich das gesunde Bein entlastet. Die vielfältigen Einstellmöglichkeiten ermöglichen auch eine sehr individuelle Einstellung. Der TrueStep ist aber auch der Fuß, der, mit Abstand, am meisten Kraft fordert, speziell beim langsameren Gehen, was nicht so übel ist, damit kommt die Muskulatur des rechten Beines eventuell mal wieder an die des linken heran.


C-Walk
Datum: 31-07-2003

Der C-Walk ist ein sehr bequemer Fuß, das Gehen mit ihm ist eine wirklich "runde Sache", er fühlt sich sehr harmonisch an, was aber durch die Ganganalyse nicht bestätigt wird wie man an der Phasenverschiebung erkennen kann. Speziell beim Auftritt ist er sehr angenehm, wie man im Diagramm sieht erreichte ich mit ihm auf Anhieb doch schon über Körpergewicht. Nur beim Abdruck kann er leider nicht wirklich was.


Vari Flex
Datum: 01-08-2003

In diesen Carbon-Fuß hatten wir große Hoffnungen gesetzt, leider vergebens. Er geht sich sehr ähnlich zum C-Walk, hat aber dessen Phasenverschiebung nicht. Aber genau so wie allen anderen, bis auf den TrueStep, fehlt ihm halt der entscheidende Schub nach vorne am Ende des Schrittes. Auch den längsgeteilten Vorfuß bemerkt man nicht wirklich.


C-Walk
Datum: 07-08-2003

Nachdem der Hersteller des C-Walk vom ersten Ergebnis enttäuscht war, wurde uns das neuerste Modell zur Verfügung gestellt und nochmals getestet. Die grundlegenden Eigenschaften waren natürlich gleich, nur hatte er etwas mehr Dynamik.

Bei der Zweitversorgung haben wir uns für den TrueStep entschieden

Prothesenfuß Belastungsdiagramm
Vertikalkraft
Bemerkung
 
TrueStep
Datum: 06-07-2004

Mein geschätzter True Step, nach einem Jahr gehen mit ihm haben sich die Laborergebnisse leider nicht wirklich verändert. Die Symetrie hat sich zwar etwas verbessert, der Rest ist eigentlich, obwohl ich mich mit diesem Fuß sehr wohl fühle, eher schlechter geworden.


Springlite
Datum: 08-07-2004

Wiedereinmal kann man es nicht lassen Carbonfüße zu probieren. Auch dieser mach keine Ausnahme in der unrühmlichen Reihe von Füßen, außer das er aus edlen Materialien erzeugt wurde kann er nichts.

 
Sure Flex
Datum: 14-07-2004

Der nächste Carbonfuß, dieser ist sogar recht brauchbar, angenehmes Abrollverhalten und ansonsten auch recht bequem, nur halt nicht das was ich suche. Auffallen ist, dass so gut wie alle Carbonfüße keine vernünftigen Fersen haben, irgendwie vergessen die Hersteller das ein Fuß auch eine gute Ferse braucht.


Ceterus
Datum: 16-07-2004

Kaum zu glauben es gibt ihn doch, den Carbonfuß der funktioniert. Natürlich ist bei diesem auch die Ferse zu weich was aber mit den passenden Keilen behoben werden konnte, und der Torsionsdämpfer ist auch nicht nur Optik sondern funktioniert ganz prächtig.


Ceterus
Datum: 21-07-2004

 

Bei der Drittversorgung haben wir uns für den Ceterus entschieden

Die Bemerkungen sind natürlich nur meine persönlich Sicht der Dinge und Eindrücke, die ich im Zuge meines Aufenthaltes im Rehabilitationszentrum Weißer Hof sammeln konnte.

Mehr zum Thema Ganganalyse findest du beim Forschungsinstitut Orthopädietechnik (FiOT).